Rouge

Rouge – unvorstellbare Schmerzen – unbändige Hoffnung – unendliche Wünsche!

Rouge irrte - gezeichnet vom Krebs auf seinen Ohrmuscheln – in den Straßen auf Sardinien umher. Wie lange hat es gedauert, bis ein mitleidiger Mensch ihn zu uns in die Arca Sarda brachte? Es müssen Monate gewesen sein, unzählige Menschen, die weggesehen haben. Jeder Tag bedeutete Schmerzen und eine vertane Chance zur Heilung. Als Rouge im November endlich zu uns kam, bot sich ein Bild des Grauens. Die blutigen Krusten auf seinen Ohren fielen ab, darunter kam entzündetes, rohes Fleisch zum Vorschein.

Der Zustand war so schlimm, dass der örtliche Tierarzt zuerst die akuten Entzündungen bekämpfen musste bevor wir in der Tierklinik einen  Operationstermin zugesagt bekamen. Die Operation Wochen später verlief gut. Beide Ohrmuscheln wurden amputiert, um möglichst viel Gewebe zu entfernen und ein Rezidiv zu verhindern. Im rechten Ohr wurde zudem der Gehörgang entfernt und das Ohr verschlossen.

Rouge war lange in der Klinik, damit der Heilungsverlauf engmaschig beobachtet werden konnte. Dabei verliebten sich alle in den tapferen Kater und er zeigte, was bedingungslose Liebe einer Katze bedeutet. Damit war klar, dass Rouge nicht nur medizinische Hilfe braucht sondern allem voran auch einen Menschen.

Mittlerweile hat er den Halskragen ablegen dürfen, ist zurück bei uns im Rifugio und entwickelt sich gut aber damit ist sein medizinischer Weg noch nicht beendet. Eine Kryotherapie (Vereisung) würde ihm helfen, weitere mögliche Krebsstellen, die im Gesicht zu erkennen sind, frühzeitig zu behandeln, um die Ausbreitung zu verhindern. Es blutet uns das Herz, dass wir ihm die Streicheleinheiten und die Zuwendung, nach der er sich sehnt, nicht schenken können. Zu den körperlichen Wunden, die nun heilen müssen, gesellt sich die Traurigkeit über die unerwiderten Liebesbekundungen. Aber wir haben Hoffnung für Rouge und wir formulieren hier unsere Wünsche:

  •     finanzielle Hilfe, denn alleine die Operation von Rouge kostet unseren Verein über 1.000Euro und eine notwendige Kryotherapie möchten wir ihm nicht versagen
  •     ein Zuhause bei Menschen, die keine Scheu haben, einem älteren Kater noch die Liebe  zu schenken, die er die letzten zehn Jahre entbehren musste
  •     aufmerksame, medizinisch etwas versierte Menschen, die ihn gerne bei weiteren Therapien begleiten und ihm das Umfeld bieten, gesund und glücklich zu werden

Vielen herzlichen Dank für Ihre Unterstützung. Grazie mille!

 

Aktualisierung 27.02.2022:

SOS Rouge - unser kleiner Keinohrkater ist zurück im Rifugio!

 

Welch eine freudige Überraschung! Wochenlang war Straßenkater Rouge verschwunden ( https://respektiere.com/rougeweggelaufen ), nachdem er sich zielstrebig durch das Netz seines Geheges gebissen und davonspaziert war. Trotz engmaschiger und aufwendiger Suchaktion sah niemand auch nur ein Schnurrhaar von Rouge... doch eines Morgens entdeckte ihn eine sardische Kollegin im Katzenpark. Gut getarnt saß er inmitten eines Dickichts und beobachtete aufmerksam die Fütterung. Nähern konnte man ihm sich nicht. Entsprechend wurde eine Lebendfalle aufgestellt, und schließlich konnten wir Rouge einfangen und in einer Quarantänebox unterbringen.

Bei aller Erleichterung war auf den ersten Blick deutlich, dass die Wochen auf der Walz dem ohnehin schon angeschlagenen Kater nicht gut getan und sich negativ auf seine körperliche Verfassung ausgewirkt hatten. Die durch seine Ohramputation entstandenen Wunden waren nicht wirklich weiter geheilt, außerdem entdeckten unsere Helferinnen vor Ort, dass sich ein Abszess unter dem rechten Kieferknochen gebildet hat, der vor Behandlung erst einmal reifen muss. Nun heißt es, abzuwarten – und Rouge langsam wieder an uns zu gewöhnen. Immerhin lässt er sich in der Box problemlos anfassen, was sehr wichtig für die weitere Therapie ist. Denn es gilt ja nicht nur, den armen Kerl von seinem Abszess zu befreien, sondern auch die zuvor geplante Kryotherapie (Vereisung) durchzuführen. Auf Rouges Gesicht sind weitere mögliche Krebsstellen zu erkennen, die frühzeitig behandelt werden müssen, um deren Ausbreitung zu verhindern.

Sehen Sie hier ein Video mit Rouge: https://respektiere.com/video2rouge

Ob Rouge eines Tages wirklich nach Deutschland vermittelt werden kann, wird die Zeit zeigen. Aber sicher ist, dass er zuerst einmal viel Pflege und tiefgehende medizinische Behandlung braucht, bis er wieder ganz genesen ist. Rouge hat es verdient, ohne Schmerzen und gesund durchs Leben zu gehen – und genau das möchten wir ihm ermöglichen... aber dabei brauchen wir auch weiterhin Unterstützung! Die anstehenden Therapien sind sehr kostenintensiv, ohne sie hat Rouge jedoch kaum eine Chance.

Herzlichen Dank, auch im Namen von Rouge!

Grazie mille di cuore!