13.03.2020 - Corona auf Sardinien - wir haben Angst! |
… aber nicht (nur) die Angst, die sich in der Bevölkerung schneller als der Virus selbst verbreitet sondern wir haben Angst um unsere Tiere. Darf man das sagen, in Zeiten wo es allem voran um die Sicherheit der älteren und kranken Menschen geht, in der immer mehr von existenziellen, wirtschaftlichen Auswirkungen gesprochen wird? JA, wir dürfen es und wir müssen es sogar , denn Sardinien haben die Maßnahmen der Italienischen Regierung auch mit voller Wucht getroffen und das Leben steht still. Was bedeutet das für unser Rifugio in Santa Teresa und für die Kollegen dort, für unsere Katzenkolonien, für unsere Arbeit? Die Situation ändert sich jeden Tag, momentan sind die Fakten so, dass das Verlassen des Hauses und des Wohnortes nur noch in begründeten Einzelfällen möglich ist. Das Zauberwort heißt: „autocertificazione motivata“ Die Bürger dürfen sich lediglich mit dieser schriftlichen Autorisierung durch die Behörden von ihrem Wohnort weg bewegen, jeder, der durch die zahlreichen Straßenkotrollen aufgehalten wird und keine Autorisierung hat, muss hohe Strafen bezahlen. Das ist das, was wir natürlich auch in den Nachrichten hören, wenn berichtet wird, dass 61 Millionen Italiener unter Quarantäne stehen aber was bedeutet das für unsere Tiere? Der Tierarzt kommt nicht mehr ins Rifugio, es ist keine Diagnostik und Behandlung von Neuankömmlingen mehr möglich, diese verbleiben nun auf unbestimmte Zeit in ihren Quarantänekäfigen. Laufende und abgeschlossene Therapien können nicht beurteilt werden, das Rifugiopersonal ist auf sich alleine gestellt. Momentan können zwar noch alle einheimischen Helfer das Rifugio erreichen aber auch das kann sich täglich ändern. Zwei Helfer, die wir aus Deutschland erwartet und fest eingeplant hatten, können nicht reisen. Es kommt zu einem totalen Personalengpass und wir wissen nicht, wie wir ohne die deutsche Verstärkung die Tiere versorgen sollen. Alle Geschäfte außer den Lebensmittelgeschäften und Apotheken machen zu , wir wissen nicht, ob weiterhin die Versorgung mit Medikamenten und Futter von sardischen Händlern gewährleistet ist. Unsere Helfer erreichen manchen Katzenkolonien, die außerhalb „ihrer“ Comune liegen, nicht mehr, um sie zu füttern und medizinisch zu versorgen. Jegliche präventive Arbeit wurde eingestellt, es ist nicht mehr möglich, außerhalb des Rifugio aktiv zu werden, um die Geburtenkontrolle weiterhin voran zu treiben. Die Auswirkungen werden sich durch eine Flut von Katzen- und Hundewelpen im Frühjahr zeigen und uns wahrscheinlich in die Knie zwingen. Gleichzeitig können keine Tiere mehr ausreisen, da die Veterinäramter geschlossen haben, keine Ausreisedokumente mehr ausgestellt werden können sowie Flug- und Fährverkehr lahm liegen. Während wir diese Zeilen tippen kommen uns so viele weitere Beispiele in den Sinn, die jetzt ganz konkret oder in Zukunft unsere Hilfe für die Tiere in nie vorstellbarer Weise belasten, dass wir an dieser Stelle aufhören, um nicht selbst den Mut zu verlieren. Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden und bitten Sie inständig, trotz aller Not der Menschen auch die Tiere nicht zu vergessen und mit einer kleinen Spende unter dem Stichwort „Solidarität Sardinien“ zu helfen, ein finanzielles Polster aufzubauen, um den unvorstellbaren Aufgaben die uns „danach“ erwarten werden, gewachsen zu sein. Spenden können Sie unter dem Stichwort (Verwendungszweck) "Solidarität Sardinien" an folgende Bankverbindung richten: Kontoinhaber: respekTiere e.V. Direkt spenden können Sie aber auch über PayPal. Bitte auch hier den Verwendungszweck bzw. Stichwort "Solidarität Sardinien" eintragen! Eine Spendenquittung erhalten Sie automatisch im Januar/Februar 2021. Wir danken Ihnen von ganzem Herzen für Ihre liebevolle Unterstützung. Grazie mille di cuore! |